28 | 04 | 2024
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Erstes Deutsches Zwangsensemble gastierte in Stupferich

„Die Letzte Tour“ - Kabarettveranstaltung im Stupfericher Gemeindezentrum


Wolfgang Nitzschke bei seiner Eröffnungsrede im Duktus von KTG.
Fotos: Samuel Degen. Zur Fotogalerie hier klicken

Wieder einmal stellte Stupferich unter Beweis, dass diejenigen, die hier im Dorf das Fehlen eines breiten Kulturangebotes bemängeln, ziemlich falsch liegen. Beim gestrigen Auftritt des „Ersten Deutschen Zwangsensembles“ im Gemeindezentrum war es dem Veranstalter nämlich wieder einmal gelungen, hochkarätiges Kabarett zu uns ins Dorf zu holen.

Als Gastgeber eröffnete Wolfgang Nitzschke den Abend mit einer Parodie im Duktus des zurückgetretenen Verteidigungsministers, um das Publikum wirkungsvoll auf das Zwangsensemble einzustimmen.

Und das zündete dann einen Kracher nach dem anderen, dass es nur so eine Freude war. Anfangs stand zwar die beim politischen Kabarett übliche Schelte auf bürgerliche Politiker und Leistungsträger, dann fand aber schnell ein Übergang zu facettenreichem Spiel mit aktuellen gesellschaftlichen Themen statt, das intelligent und pointiert vorgetragen wurde. Das Publikum, der Saal war wieder ausgebucht, dankte dies mit zahlreichem Szenenapplaus, die Stimmung im Saal konnte nicht besser sein.

Die fleißigen Macher der Stupfericher Kulturreihe der Freien-Wähler-Vereinigung Stupferich „Kultur-tut-gut“ sind wie so oft diejenigen, die weniger im Rampenlicht stehen.
Allen voran ist da Sabine Nitzschke zu erwähnen, die seit Jahren mit sicherem Instinkt nach passenden Gruppen sucht, die es dann auch noch für die zwei mal jährlich stattfindenden Kabarettabende in Stupferich zu bekommen gilt.
So lobt Sabine Nitzschke stupferich.org gegenüber bescheiden vor allem ihr Team und erzählt von dem harten Weg zum heutigen Erfolg „.. ohne diese Truppe hinter mir hätten wir es niemals so weit geschafft. So stimmt die Rita ihre Blumendeko immer passend zum Programm ab. Und Uschi und Elisabeth zum Beispiel stehen seit 9 Jahren immer hinter der Theke und die ganze Küchencrew war wieder so fleißig. Für die erste Veranstaltung haben wir unsere Karten selbst gekauft und bei der dritten haben wir gedacht, dass wir aufhören müssen, weil es sich nicht lohnt und nach der vierten ging es immer nur aufwärts; mittlerweile haben wir ein treues Publikum und wir versuchen immer, auch wenn wir ausverkauft sind, es möglich zu machen, die Stupfericher rein zu bekommen.
Weiter berichtet sie „Nächstes Jahr haben wir im Frühjahr unser 10-jähriges, und es macht uns alles so viel Spaß, dass wir noch lange nicht ans aufhören denken.“

Das ist gut zu hören, weil doch diese feine Veranstaltungsreihe einen massiven Pfeiler für das Kulturleben in Stupferich darstellt.
Schön wäre es auch, wenn unsere kulturinteressierten Bürger ihre Teilnahme an solchen Veranstaltungen mehr an den gebotenen Inhalten und weniger an der Parteifarbe der jeweiligen Veranstalter festmachen würden. In diesem Kontext weisen wir gleich auf die nächste Kulturveranstaltung ähnlicher Art im Stupfericher Gemeindezentrum hin, die am 25.03.11 vom politischen Wettbewerber ausgerichtet wird.

Korrekt zitiert Zwinkernd, hier der offizielle Pressetext zum gestrigen Programm:


Die 3 bei ihrer Buddha-Nummer

„Die Zeit der Bescheidenheit ist vorbei. Das Erste Deutsche Zwangsensemble – Claus von Wagner, Philipp Weber und Mathias Tretter, zusammen Träger von 37 Kleinkunst-Preisen, darunter der Europäische Kabarett-Preis „Salzburger Stier“, den sie 2007 in einem fulminanten Endspurt den sichtlich enttäuschten Kollegen aus Bulgarien entrissen – kehrt nach dem Sensationsprogramm „Mach 3!“ mit bislang nicht gekannter Intensität zurück.

In Internetforen diskutierten Fans monatelang die bangen Fragen: Wird es wieder Bombendrohungen von Islamisten geben? Wer ist diesmal der Schwule? Und: Ist den drei blutjungen Aufsteigern der Ruhm zu Kopfe gestiegen? Die Antwort ist: Ja. War es ihnen im ersten Programm noch genug, die deutsche Identität zu besudeln, muss jetzt „der Weltseele ein Auge ausgeschlagen werden“, so ein Pressesprecher des Ensembles.

„Die letzte Tour“ führt das Kabarett an Orte, an denen Sie es noch nie gesehen haben: afrikanische Steppe, chinesische Biobauernhöfe, Kassel. Raus aus dem Biedermeier der Politschelte, hin zu den neuralgischen Punkten des Planeten! Sicherlich, man kann Globalisierung besonnener beschreiben, subtiler, exakter, engagierter, ja, auch menschenfreundlicher – aber niemals lustiger! Wenn die Welt wirklich ein Dorf geworden ist, dann kommen hier drei junge Großstädter zum Schützenfest. Sie legen an auf alles, was sich noch bewegt. Ein Arztkind, ein Anwaltssprössling und der Sohn eines Ingenieurs für Tiefbau, Sicherheits- und Verfahrenstechnik, die eigentlich wissen: Gewalt ist die Fortsetzung des Kabaretts mit anderen Mitteln. Aber noch stehen sie auf der Bühne. Und sie meinen es ernst: „Unser Ziel ist nicht das Fernsehen, unser Ziel sind die Schulbücher.“"

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