14 | 12 | 2024
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Farben und ihre Botschaften

Über 40 Orte stehen Interessierten im Stadtgebiet offen

Um "Farbe" geht es in diesem Jahr beim Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 14. September. Über 40 Orte aus der Archäologie sowie Bauten und Kunstwerke sind im gesamten Stadtgebiet von 10 bis 18 Uhr zugänglich. Der Schwerpunkt zahlreicher Führungen liegt auf historischen wie zeitgenössischen Farbgebungen und den damit verbundenen Ideen und Zielen. Zur Sprache kommen außerdem der aktuelle Umgang mit überlieferten Gestaltungen wie die oft kniffelige Arbeit von Restauratoren. Farben spielten stets in Religionen, in der Abgrenzung von Völkern und Stämmen untereinander und zur Ordnung sozialer Hierarchien eine bedeutende Rolle. Deutlich werden Traditionen aber auch Lebenseinstellungen. Farben können Geschichten und Geschichte samt ihrer Tabus wieder lebendig machen.

So sind in der Innenstadt im Badischen Landesmuseum seelische Aspekte von Farbe in der Laeuger-Schau Thema (11 Uhr). Um Heinrich Hübschs Dekorationen und Bilder sowie die spätere Gestaltung der Kunsthalle geht es dort um 11 und 15 Uhr. Dass Gartenanlagen mit ihren Grünschattierungen auch politische Entwicklungen spiegelten, beweist der im englischen Landschaftstil umgestaltete Schloss­­garten (13.30 Uhr). In die bis in kleinste, auch Farb-Details durchgeplante Villenkolonie Hermann Billings, die Baischstraße, wird um 11 und 15 Uhr gebeten. In der Nordstadt stellen Denkmalpfleger um 10 und 14 Uhr aktuelle Projekte auf einer Fahrradtour ab der Grenadierkaserne vor. Wie Formen und Farben sich spielerisch ergänzen, dafür ist die Hardtwaldsiedlung ein Beispiel (12 und 13 Uhr).

In der Südweststadt gilt es, steingewordene Erinnerungen an eine Ägyptenreise zu entdecken. Benannt nach seinem Schöpfer Hans Zippelius, Geschäftsführer der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, heute Volkswohnung, finden sich in dem ab 1926 entstandenen denkmalgeschützten Gebäudekomplex an Renck-, Garten- und August-Dürr-Straße neben ägyptisierenden Bauteilen intensives Blau und Grün. Blau steht für das Himmlisch-Göttliche, Grün für Erde- und Fruchtbarkeit. In der Oststadt wird um 11.30 und 13.30 gezeigt, wie sich Farbkonzepte an historischen Natursteinfassaden im Wandel der Zeit verändern. Beispielsweise ist der gelbweiße Sandstein der Lutherkirche aufgrund der Witterung stellenweise stark verfärbt und bildet schädliche, dichte Krusten. Ansonsten weisen die akkurat bearbeiteten Werksteinflächen diverse Muster auf, die je nach Lichteinfall verschiedene Assoziationen wecken. Wie aus einer Farbenfabrik ein Großunternehmen mit verschiedenen Betriebszweigen wurde, dafür steht die Firma Sinner mit ihren Industriebauten in Grünwinkel. (14 Uhr).

In Bulach lädt die sechsköpfige Ateliergemeinschaft zum 30-jährigen Bestehen um 11 Uhr zur Besichtigung in ihr Haus Neue Schule, die ehemalige Wäscherei Roll zu einem Künstlerfest mit Tombola ein. Führungen gibt es nach Bedarf zwischen 14 und 18 Uhr. In der Bauhausikone "Dammerstocksiedlung" sind um 12, 14 und 16 Uhr Farbführungen durch das Laubenganghaus von Walter Gropius geplant.

Weitere Informationen, auch zu den andren Adressen sind im Internet unter www.karlsruhe.de/b1/stadtgeschichte/kulturdenkmale.de zu finden.

Europaweit Denkmale schützen

Beim Tag des offenen Denkmals besteht in Deutschland seit 1991 die Chance, interessante, oft sonst nicht zugängliche Gebäude, einmal von innen zu sehen. Veranstalter ist die Deutsche Stiftung für Denkmalschutz, die seit 1993 alle Aktionen in der Bundesrepublik koordiniert.  Sie will bedrohte Denkmale bewahren und für ihren Erhalt werben.  Europaweit  beteiligen sich 2014  über 50 Länder an den  "European Heritage Days", deren Idee im Jahre 2010 bereits ein Vierteljahrhundert alt geworden war.

Zippelius-Block

Zippelius-Block

Farben des "Krodils"

Farben des "Krodils"

Weitere Informationen

Tag des offenen Denkmals 2014

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